Natürliche Zahnpflege und Vorsorge in der Praxis Kottulinsky-Gründer, Burhafe

Gemüse und Co. – die natürliche Zahnpflege

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort Zahnarzt hören? Genau – Zahnschmerzen, Bohrgeräusche, unangenehme Gefühle und Gerüche, nichts wie weg.

Viele von uns haben immer noch einen Heidenrespekt vor dem Besuch beim Zahnarzt, obwohl sich die Zahnärzte von heute doch sehr von ihren Kollegen in der Vergangenheit unterscheiden.

Verantwortungsbewusste Zahnärzte achten heute unbedingt und an erster Stelle auf Vorbeugung und Erhaltung der Zähne. Und bohren gar nicht so gerne. Und statt Zähne zu ziehen, achten sie viel stärker darauf, diese zu erhalten. Möglichst sehr lange.

Deshalb gehören auch die Vorsorgemaßnahmen inklusive einer guten Zahnpflege zu den vordringlichsten Aufgaben der heutigen Zahnärztegeneration. Lesen Sie in unserem aktuellen Artikel, was genau wir meinen, wenn wir von Vorbeugung reden.

Vorsorge ist Vorbeugung auf mehreren Ebenen

Zum einen gehört zur Vorbeugung der konsequente Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Alles, was wir früh genug erkennen können, hat die allerbesten Chancen auf Heilung. Und Heilung bedeutet in den meisten Fällen auch Erhaltung aller Zähne.

An zweiter Stelle stehen die Behandlungsmaßnahmen einer zahnärztlichen Prophylaxe. Bei uns nennt sich diese SOLO-Prophylaxe, weil wir mit ihr jeden Zahn einzeln reinigen können. Rundum.

Wir können guten Gewissens sagen, dass bei konsequenter SOLO-Prophylaxe, die Sie bequem täglich zuhause durchführen sollten, Ihre Zähne und das Zahnfleisch länger gesund bleiben. Idealerweise ein ganzes Leben lang.

Aber was kaum jemand weiß und auch wenig in den Medien publiziert wird, ist dass richtiges Kauen, wie überhaupt die richtige Ernährung, für Ihre Zähne und den gesamten Zahnhalteapparat extrem wichtig sind.

Warum ist das so?

Auch Zähne brauchen Fitnesstraining

Wird der Zahnhalteapparat, darunter verstehen wir Zähne, Zahnfleisch, Kieferknochen und Kiefermuskel sowie das sie umgebende Gewebe, nicht genügend beansprucht, kann er sich zurückbilden oder deformieren.

Wie auch im übrigen Körper, sorgt regelmäßige und richtige Belastung für Kraft und Gesundheit. Entsprechend dem Motto der Fitness-Studios: „Was nicht trainiert wird, verkümmert“.

Und die natürliche Belastung der Zähne und Kieferknochen ist nun mal der Kauvorgang. Richtiges, langsames und gründliches Kauen.

Deshalb raten wir auch vom Verzehr von Fast Food Mahlzeiten, Weißbrot und sonstigen stark vorverarbeiteten Lebensmittel ab. Diese Lebensmittel sollten, auch aus anderen ernährungsbedingten Gründen, auf dem Speiseplan eine Ausnahme bleiben.

Denn alles, was dem Kiefer und dem Knochen Arbeit abnimmt, schwächt ihn auf Dauer. Ganz davon zu schweigen, dass das sogenannte Convenient Food einen hohen Bestandteil von Kohlenhydraten aufweist, die die Wegbereiter von Karies und Zahnfleischentzündungen sind.

Wer also seinen Zähnen etwas Gutes tun will, nimmt hochwertige und unbehandelte Nahrung zu sich, die aus Vollwertkost und stark faserigen Bestandteilen besteht. So haben Kiefer und Zähne etwas zu tun, und bleiben stark und kräftig.

Zucker ja, aber bitte richtig

Sich zahngesund zu ernähren bedeutet auch, weitestgehend auf Zucker in Lebensmitteln und Getränken zu verzichten. Das gelingt jedoch den meisten von uns nicht.

Zu viel versteckter Zucker findet sich in Softdrinks, ja sogar in Fruchtsäften. Sie müssen jedoch Zucker beziehungsweise Kohlenhydrate auch gar nicht völlig aus dem Speiseplan verbannen. Lediglich zwei Regeln beachten.

Regel 1: Naschen Sie zu festgelegten Zeiten beziehungsweise trinken Sie zu festgelegten Zeiten. Dann so viel Sie wollen. Und anschließend ist Schluss. Für den Rest des Tages!

Denn schädlich wird der Zucker erst dann, wenn unentwegt Nachschub bereitgestellt wird. In Form von Weißmehlprodukten, Energieriegeln, Softgetränken, Obstsäften und anderen Naschereien.

Gerade für Kinderzähne ist diese Maßnahme unbedingt zu beachten. Denn dauernuckelnde Babys und Kleinkinder unterliegen einer großen Gefahr, an Milchzahnkaries zu erkranken. Mit extrem schädlichen Spätfolgen für die nachwachsenden bleibenden Zähne.

Regel 2: Putzen Sie nach dem Verzehr von gesüßter Nahrung oder zuckerhaltigen Getränken gründlich die Zähne. Arbeiten Sie mit Interdentalbürstchen, um die Speisereste auch zwischen den Zähnen zu entfernen.

Fasern sind die natürliche Zahnbürste

Gut für Zähne und Zahnfleisch ist es auch, wie bereits oben erwähnt, wenn Sie vollwertige Nahrung, wie Vollkornbrot und Gemüse, zu sich nehmen.

Denn diese Lebensmittel sind faserreich und somit ballaststoffhaltig. Nicht nur, dass solche Nahrungsmittel Zähne und Kiefermuskulatur stärken, sie regen auch dazu an, mehr Speichel zu bilden.

Dieser reinigt die Zähne schon während des Kauvorgangs und hat zudem die Funktion des Anverdauens. Was wiederum die Nahrungsverwertung im Magen vereinfacht.

Durch die Fasern der vollwertigen Lebensmittel erfolgt zudem eine mechanische Reinigung der Zähne. Je fester und roher das Gemüse ist, desto besser.

Und zu guter Letzt sind in vollwertigen Lebensmitteln auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten, die sich positiv auf die Zahngesundheit auswirken.

So sind die Vitamine E, Vitamin C und Kalzium wichtige Grundstoffe für gesundes Zahnfleisch. Vitamin D und Fluorid sorgen dagegen für feste Knochen und Zähne.

Die Sache mit dem Fluor – oder besser gesagt Fluorid

Fluorid stärkt den Zahnschmelz und härtet ihn. Deswegen wird Fluorid häufig Zahncremes und Mundwässer zugesetzt oder in Tablettenform verabreicht. Gerade bei Babys und Kleinkindern wird das häufig empfohlen. Ihr Kinderarzt wird sie hier gerne beraten.

Erwachsene nehmen ihre notwendige Dosis Flourid meist über Seefische, fluoridiertem Speisesalz oder Schwarztee zu sich.

Eine Überdosierung mit Fluorid bewirkt allerdings das Gegenteil. Diese Überdosierung kann zu weißen Flecken oder Zahnverfärbungen führen. An diesen geschädigten Stellen ist der Zahn dann jedoch anfälliger für Karies.

Ein weiteres, sehr zahngesundes Lebensmittel ist Käse. Die darin enthaltenen Mineralstoffe und Proteine helfen dem Zahnschmelz, sich sehr schnell wieder zu remineralisieren.

Wer als Erwachsener auf eine ausreichende Fluorid-Versorgung mit den geeigneten Nahrungsmitteln achtet, der braucht nicht noch zusätzlich Fluorid-Tabletten.

Fragen Sie am besten Ihren Zahnarzt, ob Sie zusätzlich zu Ihrer hoffentlich ausgewogenen Ernährung, noch Flouridpräparate benötigen.

Sauer ist nicht lustig

Zähne leiden auch besonders unter Säureattacken. Denn der Zahnschmelz wird durch säurehaltige Lebensmittel angegriffen, obwohl er zu den härtesten körpereigenen Materialien gehört.

Zu den säurehaltigen Lebensmitteln zählen Obst- und Gemüsesäfte aller Art. Aber auch Südfrüchte wie Ananas, Orangen oder Kiwis.

Deshalb ist es unbedingt wichtig, nach dem Verzehr von solchen Lebensmitteln mindestens zehn bis fünfzehn Minuten zu warten, bevor Sie Ihre Zähne putzen. Denn durch die mechanische Reinigung würde der Zahnschmelz, der durch die Säure bereits gereizt wurde, zusätzlich stark beansprucht.

Eine gute Alternative sind Zahnpflege-Kaugummis. Auch ein Stück Käse oder ein Schluck Milch können helfen, die Säure schneller zu neutralisieren.

Sie sehen also, dass Sie mit ein wenig Achtsamkeit viel für die Gesundheit Ihrer Zähne tun können.

Natürlich unterstützen wir Sie gerne hierbei – fragen Sie uns nach Anregungen und Tipps.