Zahnbürste reinigt nicht dort, wo es darauf ankommt. Bakterien am Zahnhals und in den Zahnzwischenräumen werden nicht entfernt.

Mit einer Zahnbürste reinigen Sie ihre Zähne nicht gut genug

Aber immerhin haben Sie dabei einen guten Geschmack

Mit dieser ziemlich provokanten Aussage habe ich schon so manchen Patienten verwirrt.

Und bestimmt denken auch Sie jetzt: „Was will sie mir damit sagen? Was, wenn nicht die Zahnbürste reinigt meine Zähne am besten? Liest man nicht schon seit Jahren, das zweimal am Tag drei Minuten die Zähne mit einer guten Zahnbürste zu putzen, Karies und Zahnverlust vorbeugt?“

Doch wie heißt es so treffend? Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.

Darum schätze ich Studienergebnisse und wissenschaftliche Umfragen, die sehr eindrucksvoll meine Erfahrungen zum Thema Zahnpflege und -gesundheit unterstützen.

Wissenschaftliche Studien beweisen: Zahnbürsten sind praktisch für die Katz.

Vor knapp zwei Jahren las ich eine repräsentative Umfrage1 eines Anbieters für Interdental-Bürstchen aus Schweden. Die Aussage:

Die herkömmliche Zahnbürste reinigt nur 60% der Zahnoberflächen. Doch kaum jemandem ist das bekannt.

Als Zahnärztin mit mittlerweile 15-jähriger Erfahrung mit der SOLO-Prophylaxe, gehe ich bei dieser Aussage sogar noch weiter.

Eine herkömmliche Zahnbürste reinigt lediglich dort, wo die natürliche Selbstreinigung der Zähne sowie so schon wirkt. An der glatten Zahnoberfläche, die ständig gereinigt wird. Wenn Sie mit der Zunge drüber fahren, der Speichel sie umfließt und durch den Kauvorgang im allgemeinen.

Wir können das sehr gut sehen, wenn wir im Rahmen der Professionellen Zahnreinigung die Zähne einfärben. Der Großteil des Zahns ist weiß, lediglich am Zahnfleischhals und in Richtung der Zahnzwischenräume setzen sich Farbpigmente fest. Dort, wo sie anhaften können.

Und genau dort, in den Zahnzwischenräumen und am Zahnhals sitzen aber 90% der krankmachenden Bakterien.

Was also nützt hier die herkömmliche Zahnbürste?

So halten es die Deutschen mit Zahnpflege und Prophylaxe

Aus der oben genannten Studie wurden noch weiter Fakten abgeleitet, wie zum Beispiel diese, dass 97 Prozent der Menschen Wert darauflegen, dass sie und ihr direktes Umfeld gepflegte Zähne haben.

Gesunde, gepflegte Zähne und sauberer Atem stehen somit auf der Wunschliste der Deutschen ganz oben. Klar, wer ist nicht von einem schönen strahlenden Lächeln angetan?

Und immerhin vier von fünf Teilnehmern sagten aus, dass sie denken, dass eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung langfristig auch finanziell günstiger ist als die zahnmedizinische Versorgung im akuten Bedarfsfall.

Wer schon mal eine Zahnkrone oder gar ein Implantat bekommen hat, weiß, dass das teuer werden kann.

Allerding kam auch zutage, dass nur 35% der Befragten regelmäßig die Zahnzwischenräume reinigen. Trotz der Tatsache, dass hier die meisten krankmachenden Bakterien sitzen.

Lediglich ein Drittel aller Studienteilnehmer reinigen ihre Zahnzwischenräume ein- bis zweimal am Tag.

Im Alltag zeigt sich somit schnell der Unterschied zwischen Anspruch und zahnhygienischer Wirklichkeit. „Keine Lust, keine Zeit, bringt nichts, zu umständlich!“ sind die häufigsten Aussagen der Befragten, wenn sie darauf angesprochen werden, weshalb sie ihrer Zahnpflege so wenig Aufmerksamkeit widmen.

Ein knappes Fünftel der Befragten putzen die Zahnzwischenräume weniger als einmal in der Woche. Und 15 Prozent nutzen Zahnseide, Interdentalbürste und Co. nur maximal einmal im Monat oder nie.

Aus dieser Untergruppe glaubt wiederum ein Drittel der Personen, die sich nicht täglich die Zahnzwischenräume reinigen, dass ihre Zähne auch ohne Zahnzwischenraumpflege gesund bleiben und sie demzufolge unnötig ist.

Und fast die Hälfte aller Probanden haben schlichtweg keine Lust, sich um ihre Zahngesundheit  zu kümmern. Sie finden es lästig oder auch zu zeitintensiv. 

Nur 20% der Bevölkerung geht regelmäßig zur Prophylaxe

Wie steht es dann mit der Professionellen Zahnreinigung? Man könnte ja schlussfolgern, dass viele Menschen nach den oben getroffenen Aussagen der Auffassung sind, wenn schon nicht sie Lust zur regelmäßigen Zahnpflege haben, sie sich einen Profi mit an Bord holen. Ihren Zahnarzt beziehungsweise dessen Prophylaxemitarbeiterin.

Zweimal im Jahr zur Professionellen Zahnreinigung und meine Zähne sind und bleiben gesund.

Doch selbst das bestätigt die oben genannte Umfrage nicht. Lediglich jeder Fünfte der Befragten geht zweimal oder häufiger im Jahr zur Prophylaxe.

34 Prozent der Umfrageteilnehmer kommen einmal im Jahr, 14 Prozent alle zwei Jahre.

Und tatsächlich stolze 31 Prozent gehen nie zur Prophylaxe. Fast jeder dritte Bundebürger geht nie zu Professionellen Zahnreinigung!

Die Hälfte dieser Gruppe unterlässt es aus Kostengründen. Würde die Krankenkassen bezahlen, wären sie überwiegend bereit, die Leistung zu nutzen.

So warten sie ab und hoffen, dass es nie zu Zahnschmerzen, Zahnausausfall und somit notwendigem Zahnersatz kommt.

Es gibt noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten

Die Umfrageergebnisse zeigen zudem: es gibt noch immer große Defizite und auch Wissenslücken bei der täglichen Zahnpflege. Das ist auch eine Erfahrung, die wir in der Praxis machen. Deshalb ist uns Aufklärung und Beratung auch so wichtig.

Und so demonstrieren wir in meiner Praxis anschaulich, dass Interdental-Bürstchen die Zahnzwischenräume am effektivsten reinigen.

Denn nur 29% der Befragten aus der genannten Studie sind davon überzeugt. 39% meinen, Zahnseide sei effektiver.

Stllen sie sich doch bitte mal vor, Sie versuchen mit einer Schnur ihre verschmutzte Trinkflasche zu reinigen. An wieviel Stellen berührt die Schnur die Wand der Flasche und könnte diesen vernünftig reinigen?

So verhält es sich mit den Zahnzwischenräumen. Denn zwei Zähne, die nebeneinander stehen, verhalten sich nicht wie ein Lattenzaun. Jeder Zahn hat eine Wölbung. Und zwei Zähne nebeneinander bilden einen Hohlraum, wie der einer Flasche.

Zahnseide funktioniert, wenn überhaupt, nur dort, wo die Zähne sehr eng stehen.

Was motiviert die Menschen zur Prophylaxe

Diese Frage stellen wir uns auch seit Anbeginn meiner zahnärztlichen Laufbahn. Ich frage auch meine Patienten, weshalb sie regelmäßig zur Prophylaxe kommen und ihre häusliche Zahnpflege mit der SOLO-Prophylaxe durchführen.

Meine Ergebnisse decken sich mit den Ergebnissen der Studie.

Nutzer der professionellen Zahnreinigung geben folgende Motivationsgründe an:

  • 67% Zahngesundheit
  • 34% Mundgefühl
  • 27% Ästhetik
  • 26% Routine
  • 25% Allgemeingesundheit
  • 25% Langfristige Kostenersparnis

Die Zahlen der Umfrage und Gesundheitsstudie bestätigen eindrücklich das, was ich seit nun mehr als 15 Jahre beobachten kann.

Das Konzept der SOLO-Prophylaxe sieht vor, dass Sie dazu in der Lage sind, auch zuhause mit den richtigen Pflegetools Ihre Zähne so zu pflegen, dass es Ihnen maximal mögliche Zahngesundheit ermöglicht.

Die notwendigen Prophylaxe-Sitzungen in meiner Praxis richten sich nach keinem festen Schema, sondern nach Ihrem Mundhygienezustand. Das ist auch vernünftig.

Anders gesagt: je besser Sie Ihre häusliche Zahnpflege mit der SOLO-Prophylaxe betreiben, desto weniger sehen wir uns.

Nicht dass ich mich nicht über einen Besuch von meinen Patienten freuen würde, aber lieber ist mir, dass sie nur zu den Routineuntersuchungen kommen.

Denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass unser Konzept der SOLO-Prophylaxe wirkt und jeder unserer Patienten, der es konsequent anwendet, selbstständig und nahezu professionell an seiner Zahngesundheit arbeitet.

Quellen:

(1)Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH an der 2056 Personen vom 05.–07.06.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
(in zm 18.12.2019)